194-256 n. H. – Sein Name war Muhammad bin Ismail bin Ibrahim bin Al-Mughira Al-Buchari Al-Dschaafi, und er wurde auch Abu Abdullah genannt.
Am Freitag, dem 11. Schawal des Jahres 194 n. H., wurde er in Buchara geboren, daher sein Name al-Buchari, was „der aus Buchara“ bedeutet. Er wuchs als Halbwaise auf, da sein Vater starb, als er noch ein kleines Kind war. Frühzeitig verlor er auch sein Augenlicht. Seine Mutter betete daraufhin intensiv für ihren Sohn. Eines Nachts erschien ihr der Prophet Ibrahim (a.s.) im Traum und verkündete: „Allah hat deinem Sohn sein Augenlicht aufgrund deiner zahlreichen Bittgebete wiedergegeben.“
Abu Dschaafar Muhammad bin Abi Hatem Al-Warraq berichtete, dass Imam Al-Buchari ihm erzählte, wie er begonnen hatte, die Hadithe zu erlernen. Buchari sagte: „Schon als ich noch in der Grundschule war, begann ich, Hadithe auswendig zu lernen – ich war damals 10 Jahre alt oder sogar noch jünger. Mit 16 Jahren kannte ich die Bücher von Ibn Al-Mubarak und Waki‘ auswendig, ihre Ansichten und ihre Aussagen. Gemeinsam mit meiner Mutter und meinem Bruder Ahmad reiste ich nach Mekka, um dort Hadithe zu studieren. Mit 18 Jahren begann ich, über die Prophetengefährten und die Tabi’un zu schreiben, was schließlich in das Buch „At-tarikh al-kabir“ („Die große Biographiengeschichte“) mündete… Es kam selten vor, dass es eine Person gab, über die ich nichts erzählen konnte, aber ich habe nicht alle erwähnt, damit das Buch nicht zu umfangreich wird.“
Muhammad ibn Ismail al-Buchari widmete seine Zeit dem Erwerb von Wissen und dem Gottesdienst. Er besaß außergewöhnlich viel Schamgefühl, Mut, Großzügigkeit, Freigiebigkeit und Gottesfurcht. Die diesseitige Welt bedeutete ihm wenig, stattdessen hegte er große Hoffnung auf das Jenseits.
Er fastete häufig freiwillig, betete viel in der Nacht und las den Koran, insbesondere im gesegneten Monat Ramadan. Es wird berichtet, dass er den Koran täglich einmal komplett durchlas. Einmal wurde er während des Gebets von einer großen Hornisse 17 Mal gestochen. Erst nach dem Gebet teilte er seinen Gefährten mit: „Schaut, was mir während des Gebets widerfahren ist.“ Sie sahen die Hornisse und die 17 Stiche.
Sein herausragendes Gedächtnis
Hasched bin Ismail berichtet: „Als Abu Abdullah Muhammad bin Ismail Al-Buchari noch ein kleiner Junge war, saß er mit uns bei den Hadithgelehrten von Basra, schrieb aber nichts von dem auf, was sie sagten. Wir fragten ihn: ‚Was hat es für einen Sinn, dass du dabei bist, aber nicht mitschreibst?‘ Nach 16 Tagen antwortete er, nachdem wir ihn gedrängt hatten: ‚Ihr habt mir keine Ruhe gelassen, also zeigt mir, was ihr aufgeschrieben habt.‘ Wir hatten ungefähr 15.000 Hadithe niedergeschrieben. Er trug sie uns alle auswendig vor, und wir korrigierten unsere Aufzeichnungen sogar nach seiner Rezitation. Dann sagte er: ‚Meint ihr immer noch, dass ich meine Zeit verschwende?‘ Da erkannten wir, dass niemand besser war als er.“
Die Menschen in Basra rannten oft hinter ihm her, um ihn dazu zu bringen, sich hinzusetzen und ihnen Hadithe vorzulesen. Viele versammelten sich um ihn und schrieben auf, was er berichtete, obwohl er zu dieser Zeit noch keinen Bart hatte und noch sehr jung war. Ein weiterer Beweis für sein ausgezeichnetes Gedächtnis ist folgendes Ereignis, das sich in Samarkand ereignete: Dort versammelten sich 400 Hadithgelehrte und verwechselten die Überlieferungsketten der Hadithe, sodass viele Hadithe falsche Überlieferungsketten hatten. Sie trugen diese Hadithe Imam al-Buchari zur Prüfung vor. Daraufhin korrigierte er alle Hadithe, sodass jeder Hadith am Ende wieder seine korrekte Überlieferungskette hatte. Das Gleiche geschah in Bagdad, wo er erneut eine solche Prüfung bestand. Es wurde erzählt, dass er ein Buch nur einmal lesen musste, um es auswendig zu können.
Seine Lehrer und Schüler Imam Buchari überlieferte Hadithe von etwa eintausend Gelehrten, zu denen er selbst gereist war. Er hatte ungefähr genauso viele Schüler.
Zu seinen bedeutendsten Lehrern zählten Hammad bin Schaker, Imam Ahmad bin Hanbal und Jahja bin Mai’in.
Zu denen, die von ihm Hadithe hörten und weitergaben, gehören Imam Muslim (obwohl er diese Überlieferungen nicht in seinem Sahih-Werk aufgenommen hat), Imam Tirmidhi (in seinem Dschami‘), Imam an-Nasa’i (in einem Teil der Überlieferungsfassungen seiner Sunan), Abu Hatim und viele andere.
Sein Tod Die letzten Tage seines Lebens verbrachte Imam Al-Buchari bei einigen Verwandten in einem Dorf, das etwa 1 km von Samarkand entfernt lag. Dort bat er Allah darum, dass Er ihn zu Sich nehmen möge aufgrund der vielen Fitnas, die er erleben musste und vor denen der Prophet (s.a.s.) oft Zuflucht bei Allah suchte.
In der Nacht des Festes Id-ul-Fitr, das das Ende des Ramadan markiert, kehrte er nach dem Ischa‘-Gebet zu Allah zurück. Für ihn wurde das Totengebet am nächsten Tag nach dem Mittagsgebet verrichtet. Möge Allah Imam Al-Buchari barmherzig sein und ihn reichlich belohnen für das, was er für die Menschheit getan hat.