Selbstmord stellt eine der schwersten Sünden dar, die ein Mensch gegen sich selbst begehen kann. Der Erhabene Allah hat den Menschen erschaffen und ihm eine Seele eingehaucht. Das Leben des Menschen gehört ihm nicht, und es ist ihm nicht erlaubt, etwas zu tun, was seine Gesundheit gefährdet. Mit welchem Recht kann er sich dann das Leben nehmen?!
Djabir ibn Samura berichtet, dass ein Mann Selbstmord mit einem Pfeil verübte, und der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sich weigerte, das Totengebet für ihn zu verrichten. Dieser Hadith zeigt, dass der Führer der Muslime oder sein Stellvertreter das Totengebet für jemanden, der Selbstmord begeht, ablehnen sollte, um die Menschen daran zu hindern, sich das Leben zu nehmen. Scheich al-Islam Ibn Taymiyya sagte in Bezug auf das Totengebet für Selbstmörder: “Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, hat das Totengebet für einen Selbstmörder nicht verrichtet, aber er sagte den Gefährten: ‘Betet für ihn das Totengebet.’ Es ist erlaubt, dass die gewöhnlichen Menschen das Totengebet für einen Selbstmörder verrichten.
Was die großen Gelehrten betrifft, die als Vorbilder im Glauben gelten, ist es für sie besser, kein Totengebet für ihn zu verrichten, um andere von Selbstmord abzuschrecken, so wie es der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, getan hat.” In einer anderen Version dieses Hadiths wird berichtet, dass der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: “Was mich betrifft, werde ich ihm kein Totengebet verrichten.” Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, verbot den Gefährten also nicht, für ihn das Totengebet zu verrichten, sondern er unterließ es aus den genannten Gründen.
Die ständige Kollegiumsentscheidung besagt: “Wer sich absichtlich das Leben nimmt, begeht eine der schwersten Sünden, für die er bestraft werden kann. Es ist jedoch erlaubt, für ihn zu beten und den Angehörigen sein Beileid auszusprechen, da er durch diese Handlung nicht aus dem Islam ausgetreten ist.” Die überwiegende Mehrheit der islamischen Gelehrten ist der Ansicht, dass das Totengebet für Selbstmörder verrichtet werden kann. Imām Qādī ‘Iyād al-Mālikī, al-Qurtubī und al-Usmānī nennen einen Konsens unter den Gelehrten zu diesem Thema.
Die islamischen Gelehrten verweisen auch auf den Konsens der Juristen, dass das Totengebet für große Sünder verrichtet werden kann, und Selbstmörder fallen definitiv in die Kategorie der großen Sünder und Übeltäter. Die einstimmige Meinung der Gelehrten zu diesem Thema wird von Imām Muḥammad ibn Si-rīn, Ibn ʿAbd al-Barr und al-Qurtubī bestätigt. Anmerkung: In Bezug auf den Hadith von Abū Huraira, in dem der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: “Wer sich von einem Berg stürzt und dadurch Selbstmord begeht, wird im Höllenfeuer sein und darin ewiglich verbleiben.
Wer Gift trinkt und dadurch Selbstmord begeht, wird im Höllenfeuer sein, in dem er ewiglich bleiben und mit seiner Hand Gift halten und trinken wird. Wer sich mit einem Eisenstück umbringt, wird im Höllenfeuer sein, in dem er ewiglich verbleibt und sich selbst mit diesem Eisenstück den Bauch durchbohrt”, haben die islamischen Gelehrten sieben Erklärungen zu ihrer äußeren Bedeutung gegeben: Erstens: Imām al-Tirmidhī sagte nach der Aufzeichnung dieses Hadiths: “Muhammad ibn ʿAḏlān berichtet von Saʿīd al-Makbūrī, dass Abū Huraira sagte: ‘Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: ‘Wer Selbstmord mit Gift begeht, wird im Höllenfeuer bestraft’”, und er erwähnte nicht, dass er darin ewiglich bleiben werde.
In derselben Überlieferung berichtet ihn Abū Zinād von al-Aradsch von Abū Huraira von dem Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, was korrekter ist. Überlieferungen zufolge werden einige Monotheisten mit Feuer bestraft und dann daraus kommen, und es wird nicht erwähnt, dass sie darin ewiglich bleiben werden. Zweitens: Dieser Hadith bezieht sich auf eine bestimmte Person, die ein Ungläubiger war, und die Überlieferer haben ihn in allgemeiner Form überliefert.
Drittens: Diese Drohung gilt nur für den Selbstmörder, der dadurch Unglauben begeht, da er durch diese Handlung zum Ungläubigen wird, und ein Ungläubiger wird zweifellos ewiglich im Höllenfeuer sein. Viertens: Dies ist nur eine starke Drohung, um die Menschen von dieser abscheulichen Tat abzuschrecken, aber der Hadith beabsichtigt nicht seine äußere Bedeutung. Fünftens: Der Selbstmörder verdient tatsächlich, ewiglich in der Hölle zu sein, aber der Allmächtige Allah wird sich barmherzig den monotheistischen Selbstmördern zuwenden und sie aus dem Feuer herausführen.
Sechstens: In diesem Hadith fehlt ein impliziter Satz, der besagt, dass der Selbstmörder ewig in der Hölle bleiben wird, es sei denn, Allah will es anders. Siebtens: Der Ausdruck “ewigliches Verweilen” soll tatsächlich auf die Dauer des Verweilens im Feuer hinweisen und nicht auf die Ewigkeit im wahren Sinne des Wortes, was die schwächste der genannten Meinungen ist. Scheich al-Islam Ibn Qayyim sagt: “Der Allmächtige Allah hat eine ewige Strafe für einige der großen Sünder versprochen, obwohl der Ausdruck der Ewigkeit nicht tatsächlich mit dem Ende der Strafe in Konflikt steht.
Der Erhabene Allah sagt: ‘Für denjenigen, der absichtlich einen Gläubigen tötet, ist die Strafe – die Hölle, in der er ewiglich und auf ewig verbleibt. Allah wird über ihn Seinen Zorn ausgießen und ihn verfluchen und ihm eine gewaltige Strafe bereiten.’ Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: ‘Wer Selbstmord mit einem Eisenstück begeht, wird im Höllenfeuer sein, in dem er ewiglich bleiben und mit seiner Hand Gift halten und trinken wird.’ In einem anderen Hadith über den Selbstmörder sagt der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: ‘Der Allmächtige Allah wird sagen: “Mein Diener hat sich selbst übertroffen, ich habe ihm den Eintritt ins Paradies verboten.”‘ In eindringlicher Weise wird in den oben zitierten Versen und Hadithen eine ewige Strafe erwähnt, die zweifellos wegen des Monotheismus, den er bei sich hatte, enden wird, und Allah weiß es am besten.
