Mache die Hidschra
Wenn ein Gläubiger in eine Situation gerät, in der er nicht in der Lage ist, seine religiösen Pflichten zu erfüllen oder halal Versorgung zu erhalten, sollte er die Hidschra machen – sich an einen Ort begeben, an dem er seine täglichen Pflichten gegenüber dem Erhabenen Schöpfer ungestört ausführen kann und wo er sich selbst und seiner Familie eine halal Versorgung auf islamisch erlaubte Weise sichern kann. Der Beweis dafür findet sich in den Worten des Erhabenen in Vers 100 der Sure Al-Nisa: „Wer um Allahs willen auswandert, wird auf der Erde viele Orte und reichlich Versorgung finden, trotz seiner Feinde.“ Das Wort „Versorgung – sa‘atun“ in diesem Vers bezeichnet eindeutig den Lebensunterhalt, was die einhellige Meinung vieler Kommentatoren ist, wie Ibn Kathir in seiner Tafsir bei der Auslegung dieses Verses berichtet.
Ein praktisches Beispiel für diesen Ratschlag ist das Beispiel der Muhadschirun-Gefährten, die gezwungen waren, in Mekka ihren ganzen materiellen Reichtum zurückzulassen und nur mit dem Nötigsten nach Medina zu kommen. Zu dieser Zeit öffnete Allah, der Erhabene, ihnen und ihren Nachkommen die Schatzkammern des Ostens und des Westens der Welt und machte sie zu den Herrschern des mächtigsten Staates auf Erden, der über Jahrhunderte Bestand hatte.
Verrichte die Haddsch und Umra
Wenn ein Gläubiger nach der Haddsch-Pilgerfahrt auch die Umra verrichtet oder nach der Umra die Haddsch-Pilgerfahrt vollzieht, erfüllt er eine der Bedingungen, aufgrund derer Allah, der Erhabene, den Segen im Besitz vermehrt. Der Beweis dafür sind die Worte des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm: „Verrichtet Haddsch und Umra nacheinander, denn sie reinigen von Sünden und Armut wie der Schmied das Eisen von Verunreinigungen reinigt.“ (Ahmad, Tirmidhi, Nasa’i und Ibn Hibban)
Pflege familiäre Beziehungen
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: „Wer möchte, dass sein Lebensunterhalt vermehrt wird und dass der Segen in seinem Leben zunimmt, der soll familiäre Beziehungen pflegen.“ (Bukhari)
Gib Sadaqa, besonders denen, die nach islamischem Wissen suchen
Allah, der Erhabene, sagt in einem Hadith Qudsi: „O ihr Nachkommen Adams, spendet und es wird euch gespendet.“ (Muslim) Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: „An jedem Tag, an dem die Menschen aufwachen, kommen zwei Engel herab. Der eine sagt: ‚O Allah, vergelte dem, der gibt!‘, und der andere sagt: ‚O Allah, bringe den Untergang über denjenigen, der verweigert!'“ (Bukhari und Muslim)
Ein interessanter Fall sind zwei Brüder zur Zeit des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, von denen einer kam, um beim Gesandten Allahs das Wissen über den Glauben zu erlernen, während der andere als Händler tätig war und seinem Bruder materiell half. Einmal beschwerte sich der Händler beim Gesandten, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, über seinen Bruder mit den Worten: „O Gesandter Allahs, er opfert sich überhaupt nicht.“ Daraufhin sagte der Gesandte, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm: „Vielleicht kommt dir dein Lebensunterhalt durch ihn.“ Das heißt, wegen der Sadaqa, die du ihm gibst, vermehrt Allah deinen Lebensunterhalt. (Tirmidhi)
Hingabe im Gottesdienst
Abu Huraira, möge Allah mit ihm zufrieden sein, überliefert, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: „Allah, der Erhabene, sagt: ‚O ihr Nachkommen Adams, widmet euch ausschließlich Mir im Gottesdienst, dann werde ich eure Brust weiten und euch vor Armut schützen. Und wenn ihr dies nicht tut, werde ich eure Hände mit Arbeit füllen, aber euch nicht vor Armut schützen.'“ (Tirmidhi)
Vertraue auf Allah, den Versorger
Allah, der Erhabene, sagt: „…wem aber Allah genügt, der hat genug. Allah wird alles erreichen, was Er sich vorgenommen hat!“ (Al-Talaq, 3) Allah ist es, der alle Geschöpfe auf der Erde ernährt und versorgt: „Es gibt kein Lebewesen auf der Erde, dessen Versorgung nicht auf Allah zurückgeht.“ (Hud, 6) Such also nicht nach Versorgung bei den Geschöpfen vor dem Schöpfer! Wer sich auf den Schöpfer verlässt, der die Versorgung gibt, dessen Zustand wird sein wie der Zustand des Vogels, der in dem Hadith erwähnt wird: „Wenn ihr euch auf Allah mit wahrer Zuversicht verlassen würdet – als Vertrauensbrücke -, würde Er euch versorgen wie die Vögel: Sie verlassen morgens ihre Nester mit leeren Bäuchen und kehren abends mit vollen Bäuchen zurück.“ (Tirmidhi, Ibn Maja, Ahmad)
Dies bedeutet keineswegs, dass der Mensch sich auf Allah verlassen soll, bevor er alle erforderlichen Maßnahmen zur Beschaffung des Lebensunterhalts trifft, d.h. den psychophysischen Einsatz zur Erlangung des Lebensunterhalts leistet, da dies im Einklang mit dem richtigen Verständnis des Vertrauens auf Allah steht. Dies betont auch Scheich Ibn Uthaymeen, möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen, in seinem Kommentar zu diesem Hadith in der Sammlung Riyad as-Salihin und weist darauf hin, dass der Hadith darauf hinweist, dass der Mensch sich bemühen soll, den Lebensunterhalt zu erwerben, bevor er sich auf Allah verlässt, wie das Beispiel des Vogels zeigt, der nicht in seinem Nest sitzt, sondern es verlässt, um nach dem Lebensunterhalt zu suchen.
Sei gottesfürchtig
Eines der Bedeutungen von Gottesfurcht – Taqwa – ist es, sich von dem fernzuhalten, was Allah, der Erhabene, verboten hat. In diesem Fall liegt es an uns, uns von allen Wegen der Lebensunterhaltsbeschaffung fernzuhalten, die im Islam untersagt sind. Nur in diesem Fall wird dem Gläubigen die Belohnung zuteil, die im Wortlaut des Erhabenen erwähnt wird: „…und wer Allah fürchtet, dem wird Er einen Ausweg verschaffen und ihn von dort versorgen, wo er es nicht erwartet.“ (Al-Talaq, 2-3)
Bitte Allah um Vergebung
Die Bitte um Vergebung – Istighfar – für begangene Sünden ist eine der Ursachen für die Vermehrung des Besitzes und des Segens darin. Dafür finden wir Beweise im Quran und in den Hadithen. Der Gesandte Allahs Noah, Friede sei auf ihm, rät seinem Volk: „Sucht die Vergebung eures Herrn, denn Er ist wahrlich voller Vergebung. Er wird euch reichlich Regen schicken und euch mit Besitz und Kindern helfen, euch Gärten geben und euch Flüsse gewähren.“ (Nuh, 10-12)
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: „Wer ständig Istighfar praktiziert, dem wird Allah einen Ausweg aus jeder Schwierigkeit geben, eine Lösung für jede Sorge finden und ihn von dort versorgen, wo er es nicht erwartet.“ (Abu Dawud und Ibn Maja)
Dank sei Allah, dem Herrn der Welten!
