80-150 n.H. – Gründer der Hanafitischen Rechtsschule
Imam Abu Hanifa An-Nu’man bin Thabit Al-Kufi wurde in der Stadt Kufa geboren und zählt entweder zur Generation der Tabi’un oder sogar zu den Tabi’un selbst. Eine bemerkenswerte Begebenheit, die darauf hindeutet, dass er zu den Tabi’un gehört, ist die Überlieferung, dass er Anas bin Malik traf und von ihm folgenden Hadith überlieferte: „Nach Wissen zu streben ist eine Pflicht für jeden Muslim.“
Er verbrachte 18 Jahre als Schüler bei Hammad bin Abi Sulaiman, der wiederum sein Fiqh-Wissen von Ibrahim An-Nakh’ij erlernte. Imam Abu Hanifa gilt als der herausragendste Gelehrte der „Ahl ar-Ra’i“-Richtung unter den Fiqh-Gelehrten und als bedeutendster unter den irakischen Fiqh-Gelehrten.
Seine Rechtsschule basiert auf dem Qur’an, der Sunna und den daraus abgeleiteten Quellen Idschma‘, Qijas und Istihsan. Während er als Stoffhändler in Kufa tätig war, verdiente er seinen Lebensunterhalt. Zudem gewährte er zumindest einem Teil seiner Schüler, wie beispielsweise Abu Jusuf, zusammen mit seiner Familie über Jahre hinweg ein Stipendium.